Wie man (vielleicht) ein Biermeilen Profi wird
Das Problem
Nachdem ich (bisher) der einzige Träger des Level 3 Schnecken-Abzeichens bin (siehe hier) dachte ich mir, ich sollte vielleicht mal an meinen Zeiten arbeiten.
In der Vergangenheit habe ich schon diverse Dinge ausprobiert um herauszufinden, wo meine Stärken und Schwächen bei der Biermeile liegen.
Ich habe auch verschiedene Biersorten probiert, manche waren besser geeignet als andere. Allerdings habe ich jedes Mal wieder vergessen welche besser waren und welche schlechter. Deshalb warte ich mit Sehnsucht auf die Bier Empfehlungen auf dieser Website.
Viele wissen es ja garnicht, aber bei Zeiten von über 20 Minuten kann die Laufzeit eigentlich vernachlässigt werden. Geschätzt gehen 85% meiner Zeit für das Trinken drauf.
Was keine Lösung ist
Auch wenn ich dann vermutlich deutlich schneller trinken könnte, möchte ich mich nicht übergeben und die Strafrunde in Kauf nehmen. Für mich ist die Biermeile immernoch eine Freizeit Aktivität und kein Hardcore Wettbewerb.
Wenn man zu schnell trinkt und dann passiert es eben - dann ist's halt so. Aber schon im Vorhinein zu planen dass man das Bier strategisch wieder von sich gibt, ist irgendwie nicht meins.
Außerdem will ich ja betrunken werden, anstatt das Bier zu verschwenden. Mir ist der Spaß einfach wichtiger als die Listenplatzierung.
Daher bleibe ich bei all meinen Anstrengungen meinem Motto getreu: ProBIERs mal mit Gemütlichkeit.
Die Lösung
Daher dachte ich mir: Was, wenn ich langsamer laufe? Dann wird das Bier in meinem Magen weniger durchgeschüttelt, dann könnte ich das nächste Bier vielleicht schneller trinken.
Gedacht, getan - aus der nächsten Biermeile habe ich eine Spaziermeile gemacht. Das vierte Bier ging trotzdem genau so schlecht in meinen Magen hinein wie sonst, und mit 27 Minuten hat sich meine Zeit auch nicht verbessert. Man könnte sagen, es war ein Griff ins Klo.
Man könnte aber auch sagen, einen Versuch war es wert.
Jetzt aber wirklich die Lösung
Meine nächste Idee: Es muss mehr Bier in meinen Magen passen.
Dafür werde ich an den 6 Tagen vor der nächsten Biermeile jeweils eine 0.75L Flasche Gerolsteiner Sprudelwasser trinken, und zwar so schnell wie möglich. Wenn sich mein Magen daran gewöhnen kann, ist ein 0.33L Bier mit weniger Kohlensäure ja ein Kinderspiel.
Tag 1
Dummerweise musste ich heute aus Zeitgründen fast direkt nach dem Mittagessen "trainieren". Nicht die besten Umstände. Mit 4 Minuten und 38 Sekunden habe ich trotzdem meine persönliche Bestzeit aufgestellt.
Nach dem Training habe ich mich ähnlich reudig gefühlt wie nach dem letzten Bier bei einer Biermeile.
Muss also ein effektives Training sein.
Tag 2
Heute habe ich meine Bestzeit um 4 Sekunden verfehlt. Dafür ging es mir danach auch weniger schlecht!
Ich hatte mir schon fast gedacht dass das Training wohl schon etwas gebracht hat, aber dann ist mir eingefallen, dass es wahrscheinlich eher daran liegt dass ich nicht direkt davor gegessen habe.
Tag 3
Erwartung: Eine neue Bestzeit wäre traumhaft.
Resultat: 3 Minuten 37 Sekunden, was für eine Verbesserung! Dieses Mal habe ich aber auch den perfekten Zeitpunkt abgewartet, mit Hunger und Durst.
Hoffentlich trotzdem eine Nachhaltige Verbesserung!
Tag 4
Erwartung: Vielleicht schaffe ich 3:20?
Heute hat mich mein Kalender ans Training erinnert, als ich gerade dabei war, die Biermeilen App zu aktualisieren.
Nach der Zeit von gestern war ich zuversichtlich dass ich auch heute nochmal schneller bin.
Resultat: Nach 3 Minuten und 7 Sekunden war die Flasche schon leer!
Danach habe ich mich auch gar nicht mal so schlecht gefühlt, ich glaube das Training funktioniert!
Tag 5
Erwartung: unter 3 Minuten wäre fabelhaft!
Nach dem Aufstehen habe ich erstmal 0.75L stilles Wasser in 58 Sekunden geext.
Das ging auf jeden Fall schonmal schneller, zeigt aber trotzdem wie viel schwieriger es durch die Kohlensäure wird.
Resultat: Ich werde immer schneller! Heute habe ich nur 2 Minuten und 23 Sekunden gebraucht!
Das sind nurnoch ein paar Sekunden mehr als die Hälfte meiner Anfangszeit, und das nach nur 5 Tagen üben!
Tag 6
Erwartung: Vielleicht werde ich jetzt übermütig, aber 1:45 wäre spitzenklasse.
Resultat: Um mir am letzten Trainings Tag nochmal eine Challenge zu stellen, habe ich schon eine halbe Stunde nach dem Mittagessen trainiert. Mit 2 Minuten und 54 Sekunden war ich langsamer als gestern, aber ich bin zuversichtlich dass ich trotzdem morgen bei der Biermeile (für meine Verhältnisse) sehr schnell sein werde, wenn ich nicht kurz davor noch esse.
Tag der Wahrheit!
Nachdem ich mir gestern zahllose Hopfentorpedos einverleibt habe, bin ich heute leider mit massivem Kater und penetrantem Kopfi Klopfi aufgewacht. Immerhin habe ich im Zuge des gestrigen Totalschadens noch zwei Runden Flunkyball gespielt, als weiteres Training für heute.
Die Meteorologen haben nicht nur gutes Wetter, sondern auch die teilnehmerstärkste Erlanger Biermeile seit Beginn der Aufzeichnungen vorhergesagt. Verbunden mit meinem Training sehe ich heute meine Chance, nicht letzter zu werden. Das wäre fabelhaft.
Leider konnte ich aufgrund meines Katers den ganzen Tag nichts essen, und habe deshalb erst eine halbe Stunde vor der Biermeile etwas gegessen. Das war natürlich ungünstig, aber ging leider nicht anders. Mit 21 Minuten und 10 Sekunden habe ich trotzdem einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt! Das Training hat also definitiv geholfen, und wenn ich nächstes Mal früher esse geht das bestimmt noch schneller.